21:30 Uhr. Ich schleiche mich nochmal aus dem kuschligen Bett. Knipse das Licht an. Schlüpfe in meine dicken Socken, setze mich an den Schreibtisch und hülle mich in die Decke ein. Draußen prasselt der Regen gegen die Fensterscheiben, das Rascheln der Blätter und ab und an fährt ein Auto vorbei.
Wenn man auf etwas Lust hat, dann soll man es machen. Das tun, was man gerne mag, am besten jeden Tag. Und mir ist gerade danach zu zeichnen, zu malen, mit Farben und Texturen zu experimentieren. Eigentlich habe ich mich nach dem Abendbrot ins Bett verkochen, wollte ein bisschen entspannen und früh schlafen gehen. Doch plötzlich packte mich die Motivation. Das tun was man gerne mag, am besten jeden Tag, am besten sofort.
Ich habe in letzter Zeit viel gelesen, habe Podcasts gehört und mir eigene Gedanken zu dem Thema gemacht. An der Umsetzung hapert es manchmal. Weil wir dann doch etwas anderes machen. Weil es dann doch einfacher ist zu konsumieren, statt selbst zu kreieren. Weil wir denken wir seien nicht kreativ genug. Weil wir Angst haben. Angst wovor eigentlich? Weil wir nicht genug Zeit haben. Weil, weil, weil … Was ich sagen möchte, es ist leicht einen Rückzieher zu machen. Leichter als sich aufzuraffen den ersten Schritt zu machen.
Und darum sitze ich jetzt hier am Schreibtisch, anstatt mit einer Serie auf Netflix im Bett zu liegen. Ich male einfach drauf los. Ohne Erwartungen, ohne Druck. Nicht des Ziels wegen, sondern um den Prozess genießen. Kreieren, kreativ sein, in den Flow kommen und abschalten. Und weißt du, was das schönste ist? Das macht Lust auf mehr. Deswegen habe ich auch noch schnell ein paar Ideen skizziert, bin zu Gute-Laune-Songs durch die Wohnung getanzt und habe angefangen diesen Post zu schreiben. Wenn der erste Schritt einmal getan ist, wenn ein paar Stunden erstmal freigeschaufelt sind, dann ist es gar nicht mal so schwierig. Wenn man sich erstmal den Raum eingesteht, dann fühlt sich das leicht an und unbeschwert. Ein schönes Gefühl.
// Fotos by Lukas Jochheim